Die Kapitalgesellschaft als Holding: Das Steuersparmodell?

Eine Holding spielt eine zentrale Rolle im Bereich des Steuerrechts und der Unternehmensstrukturierung. Sie dient oft dazu, Unternehmensanteile zu verwalten, Vermögenswerte zu schützen und steuerliche Vorteile zu nutzen. Dabei agiert die Holdinggesellschaft typischerweise als Dachgesellschaft, die Anteile an Tochtergesellschaften hält. Solche Konstruktionen können sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene relevant sein.

Im Steuerrecht sind Holdings insbesondere deshalb interessant, weil bestimmte steuerliche Regelungen und Vorteile für sie gelten können. Die rechtlichen und steuerlichen Aspekte einer Holding hängen jedoch stark von der gewählten Gesellschaftsform ab. Daher ist eine sorgfältige Planung unter Berücksichtigung der steuerlichen Rahmenbedingungen und potenzieller Compliance-Risiken unerlässlich.

In dieser Einführung wird ein Überblick über die Grundzüge des Steuerrechts in Bezug auf Kapitalgesellschafts Holdings sowie deren praktische Bedeutung und die möglichen steuerlichen Optimierungspotenziale gegeben.

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Inhaltsübersicht

Einführung in die Holdingstruktur

Die Holdingstruktur, oft auch als „Unternehmer-Spardose“ bezeichnet, ist ein bewährtes Modell zur Steueroptimierung und zur strategischen Vermögensverwaltung. Eine Holding besteht in der Regel aus einer Muttergesellschaft (Holding) und einer oder mehreren Tochtergesellschaften. Dabei können sowohl die Muttergesellschaft als auch die Tochtergesellschaft diverse Rechtsformen annehmen. Im Folgenden möchten wir im Wesentlichen auf die Muttergesellschaft (Holding) in Form einer Kapitalgesellschaft (bspw. in der Rechtsform der GmbH) eingehen.

Vorteile einer Kapitalgesellschaft als Holding

Wird die Beteiligung an einer Tochtergesellschaft nicht direkt von einer natürlichen Person oder Personengesellschaft, sondern über eine Kapitalgesellschaft gehalten, kann dies erhebliche steuerliche Vorteile bieten. So können Gewinne innerhalb an die Holding ausgeschüttet werden, ohne dass die Ausschüttungsbesteuerung (25 % zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer) anfällt.

Ein wesentlicher steuerlicher Vorteil der Holdingstruktur liegt in der privilegierten Besteuerung von Gewinnausschüttungen bzw. Dividenden. Schüttet eine Tochterkapitalgesellschaft einen Teil oder ihren gesamten Gewinn an ihre Mutterkapitalgesellschaft aus, sind auf Ebene der Mutterkapitalgesellschaft nach § 8b Körperschaftsteuergesetz (KStG) in Summe 95 % der von der Tochterkapitalgesellschaften ausgeschütteten Gewinne steuerfrei. Dies gilt ebenfalls für die Gewerbesteuer, da das gewerbesteuerliche Schachtelprivileg im Ergebnis 95% der Ausschüttungsertrag steuerfrei stellt. Dies führt auf Ebene der Mutterkapitalgesellschaft zu einer effektiven Ertragsteuerbelastung (KSt und GewSt) von lediglich rund 1,5 %.

Die zuvor genannten Steuerbefreiungen sind in der Körperschaft- als auch in der Gewerbesteuer an bestimmte Voraussetzungen geknüpft, wie zum Beispiel die Einhaltung von Mindestbeteiligungsgrenzen. Die Mindestbeteiligung der Muttergesellschaft an der Tochtergesellschaft beträgt in der Körperschafsteuer 10% und in der Gewerbesteuer 15%.

Der steuerliche Vorteil einer Holdingstruktur kommt insbesondere bei der Thesaurierung (Einbehaltung von Gewinnen in der Gesellschaft) der Gewinne auf Holding Ebene in Kombination mit einem längeren Anlagehorizont zum Tragen. Denn Gewinne, die auf Ebene der Holdinggesellschaft thesauriert werden, können nahezu steuerfrei reinvestiert werden. Dadurch bleiben mehr liquide Mittel für unternehmerische oder strategische Investitionen verfügbar.

Ähnlich wie bei der Ausschüttungsbesteuerung sieht das KStG  eine Steuerbefreiung für Gewinne aus der Veräußerung von Anteilen an einer Tochterkapitalgesellschaft vor. Denn auch im Fall der Realisation von Veräußerungsgewinnen aus Beteiligungen an Tochterkapitalgesellschaften bleiben im Ergebnis ebenfalls 95% steuerfrei. Dieser Aspekt könnte die Kapitalgesellschaftsholding besonders für Unternehmer mit geplanten Exit-Strategien interessant machen.

Die Kombination dieser steuerlichen Vorteile macht die Kapitalgesellschaftsholding zu einem besonders effizienten Instrument, wenn es um die Optimierung von Unternehmensgewinnen und die Gestaltung langfristiger Investitionsstrategien geht. Darüber hinaus bietet die Kapitalgesellschaftsholding noch weitere spannende Aspekte wie den Schutz von Vermögenswerten und die Minimierung von Geschäftsrisiken.

Fazit

Die Holdingstruktur wird zunehmend als strategisches Instrument für Unternehmen und Unternehmer geschätzt. Sie bietet sowohl steuerliche als auch gesellschaftsrechtliche Vorteile, insbesondere wenn sie gezielt eingesetzt wird, um Unternehmensgewinne zu optimieren, Vermögenswerte zu schützen und Geschäftsrisiken zu minimieren.

Obwohl eine Holdingstruktur zweifellos attraktive steuerliche Vorteile bieten kann,  setzt ihr Erfolg eine fundierte und individuell abgestimmte Planung voraus. Ohne eine umfassende steuerliche und rechtliche Beratung besteht das Risiko, dass steuerliche Optimierungsmöglichkeiten ungenutzt bleiben oder potenzielle Steuerfallen übersehen werden. Fehler bei der Planung und Umsetzung können zu erheblichen steuerlichen und rechtlichen Konsequenzen führen.

Gerne unterstützen wir Sie dabei, die Vorteile und eventuelle Nachteile einer persönlichen Holdingstruktur zu analysieren und auf Ihre individuellen Bedürfnisse abzustimmen. Unsere Kanzlei steht Ihnen als verlässlicher Partner zur Seite, um Ihre Holding professionell, rechtssicher und nachhaltig zu gestalten – wir beraten Sie gerne!

FAQ

Nachfolgend finden Sie eine kurze Übersicht häufig gestellter Fragen im Kontext der Holding.

Was ist eine Holding?

Was ist eine Holding?

Eine Holding ist eine Gesellschaft, deren Hauptzweck darin besteht, Anteile an anderen Unternehmen zu halten. Sie selbst betreibt in der Regel keine operative Geschäftstätigkeit, sondern konzentriert sich auf die Verwaltung von Beteiligungen.

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Welche steuerlichen Vorteile bietet eine Holding steuerlich?

Welche steuerlichen Vorteile bietet eine Holding steuerlich?

Dank der steuerlichen Begünstigungen innerhalb der Körperschaft- als auch der Gewerbesteuer werden bei Erfüllung diverser Voraussetzungen auf Ebene der Holdingkapitalgesellschaft 95 % der Gewinnausschüttungen aus Tochterkapitalgesellschaften steuerfreigestellt werden. Veräußerungsgewinne aus Beteiligungen an Kapitalgesellschaften sind ebenfalls zu 95% steuerfrei, was die Steuerlast erheblich senkt. 

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Welche strategischen Vorteile bringt die Holding?

Welche strategischen Vorteile bringt die Holding?

Die Tätigkeit einer Holding-Gesellschaft beschränkt sich in der Regel auf die Verwaltung von Beteiligungen und umfasst keine operativen Tätigkeiten. Diese rechtliche Ausgestaltung bringt wesentliche steuerliche Vorteile mit sich. So unterliegen Gewinne, die von einer Tochtergesellschaft an eine Holding-GmbH ausgeschüttet werden, lediglich einer effektiven Steuerbelastung von etwa 1,5 %.

Im Vergleich zur direkten Beteiligung einer natürlichen Person an einer Kapitalgesellschaft, bei der Gewinne zunächst der regulären Körperschaft- und Gewerbesteuer und anschließend der Abgeltungssteuer unterliegen, ermöglicht die Holdingstruktur eine erhebliche Senkung der Gesamtsteuerbelastung. Im Falle der Thesaurierung lassen sich somit die erwirtschafteten Gewinne ohne wesentliche Steuerbelastung in weitere Vorhaben investieren. 

Werden Gewinne aus der Holdingkapitalgesellschaft jedoch in das Privatvermögen der Gesellschafter ausgeschüttet (Gewinnausschüttung), greift die reguläre Abgeltungssteuer von 25 % (zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer; Kapitalertragsteuereinbehalt), sodass der steuerliche Vorteil der Holding nicht zum tragen kommt.

Die Holdingstruktur schafft somit nicht nur steuerliche Vorteile, sondern bietet auch finanzielle Flexibilität und zusätzliche Investitionsmöglichkeiten, indem sie die Thesaurierung und Reinvestition von Gewinnen auf einer steuerlich begünstigten Ebene erlaubt.

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Ist eine Holding für jedes Unternehmen sinnvoll?

Ist eine Holdingkapitalgesellschaft immer sinnvoll?

Die Holdingkapitalgesellschaft ist besonders für Unternehmer und Investoren geeignet, die hohe Gewinnausschüttungen erzielen, Beteiligungen veräußern und langfristig Vermögen aufbauen möchten. Zugleich sollten Sie nicht auf die Ausschüttung der Gewinne in die private Vermögenssphäre des Gesellschafters angewiesen sind. Eine individuelle Beratung ist jedoch notwendig, da nicht jede Konstellation steuerlich oder rechtlich optimal ist.

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Warum ist die Beratung bei der Einrichtung einer Holding wichtig?

Warum ist eine steuerliche und rechtliche Beratung bei der Einrichtung einer Holding wichtig?

Die Holding erfordert eine sorgfältige Planung, da Fehler oder unbedachte Konstruktionen erhebliche steuerliche und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können. Eine umfassende Beratung stellt sicher, dass steuerliche Vorteile optimal genutzt und potenzielle Risiken vermieden werden.

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Was ist eine Holding?

Was ist eine Holding?

Eine Holding ist eine Gesellschaft, deren Hauptzweck darin besteht, Anteile an anderen Unternehmen zu halten. Sie selbst betreibt in der Regel keine operative Geschäftstätigkeit, sondern konzentriert sich auf die Verwaltung von Beteiligungen.

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Welche steuerlichen Vorteile bietet eine Holding steuerlich?

Welche steuerlichen Vorteile bietet eine Holding steuerlich?

Dank der steuerlichen Begünstigungen innerhalb der Körperschaft- als auch der Gewerbesteuer werden bei Erfüllung diverser Voraussetzungen auf Ebene der Holdingkapitalgesellschaft 95 % der Gewinnausschüttungen aus Tochterkapitalgesellschaften steuerfreigestellt werden. Veräußerungsgewinne aus Beteiligungen an Kapitalgesellschaften sind ebenfalls zu 95% steuerfrei, was die Steuerlast erheblich senkt. 

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Welche strategischen Vorteile bringt die Holding?

Welche strategischen Vorteile bringt die Holding?

Die Tätigkeit einer Holding-Gesellschaft beschränkt sich in der Regel auf die Verwaltung von Beteiligungen und umfasst keine operativen Tätigkeiten. Diese rechtliche Ausgestaltung bringt wesentliche steuerliche Vorteile mit sich. So unterliegen Gewinne, die von einer Tochtergesellschaft an eine Holding-GmbH ausgeschüttet werden, lediglich einer effektiven Steuerbelastung von etwa 1,5 %.

Im Vergleich zur direkten Beteiligung einer natürlichen Person an einer Kapitalgesellschaft, bei der Gewinne zunächst der regulären Körperschaft- und Gewerbesteuer und anschließend der Abgeltungssteuer unterliegen, ermöglicht die Holdingstruktur eine erhebliche Senkung der Gesamtsteuerbelastung. Im Falle der Thesaurierung lassen sich somit die erwirtschafteten Gewinne ohne wesentliche Steuerbelastung in weitere Vorhaben investieren. 

Werden Gewinne aus der Holdingkapitalgesellschaft jedoch in das Privatvermögen der Gesellschafter ausgeschüttet (Gewinnausschüttung), greift die reguläre Abgeltungssteuer von 25 % (zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer; Kapitalertragsteuereinbehalt), sodass der steuerliche Vorteil der Holding nicht zum tragen kommt.

Die Holdingstruktur schafft somit nicht nur steuerliche Vorteile, sondern bietet auch finanzielle Flexibilität und zusätzliche Investitionsmöglichkeiten, indem sie die Thesaurierung und Reinvestition von Gewinnen auf einer steuerlich begünstigten Ebene erlaubt.

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Ist eine Holding für jedes Unternehmen sinnvoll?

Ist eine Holdingkapitalgesellschaft immer sinnvoll?

Die Holdingkapitalgesellschaft ist besonders für Unternehmer und Investoren geeignet, die hohe Gewinnausschüttungen erzielen, Beteiligungen veräußern und langfristig Vermögen aufbauen möchten. Zugleich sollten Sie nicht auf die Ausschüttung der Gewinne in die private Vermögenssphäre des Gesellschafters angewiesen sind. Eine individuelle Beratung ist jedoch notwendig, da nicht jede Konstellation steuerlich oder rechtlich optimal ist.

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Warum ist die Beratung bei der Einrichtung einer Holding wichtig?

Warum ist eine steuerliche und rechtliche Beratung bei der Einrichtung einer Holding wichtig?

Die Holding erfordert eine sorgfältige Planung, da Fehler oder unbedachte Konstruktionen erhebliche steuerliche und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können. Eine umfassende Beratung stellt sicher, dass steuerliche Vorteile optimal genutzt und potenzielle Risiken vermieden werden.

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